Phase 1 – 1005 (ausgewählt)

Christian Schubarth, CH-Zollikofen
Verfasser: Christian Schubarth
Mitarbeit: –

Sportforum Berlin: Vision 2030

Wettbewerb 1. Runde, Erläuterungstext

 Das Sportforum Berlin ist ein Ort für Elite- und BreitensportlerInnen, ein sportbegeistertes Publikum aus der Metropolitanregion Berlin sowie die AnwohnerInnen aus den benachbarten Quartieren. Der öffentliche Raum ist insbesondere mit den westlich und östlich gelegenen Grünräumen vernetzt. Der klimatisch relevante Luftkorridor Richtung Berlin-Mitte (Ost-West) bleibt dank mehrheitlich lockerer und insgesamt niedriger Bauweise (unter 15 m Höhe) erhalten.

Vier Raumtypen mit unterschiedlichen Intensitäten charakterisieren das Sportforum:

  • publikumsintensive Sportanalgen und Mantelnutzungen, die mehrheitlich im südlichen Bereich gelegen sind
  • funktionale Sportanlagen für Training und damit verbundene Dienstleistungen (Medizin, Beherbergung, Gerätebewirtschaftung, Administration etc.)
  • ein öffentliches extensives Band, das sich durch die gesamte Anlage erstreckt, metropolitane Grünräume vernetzt, multifunktional einsetzbar ist (z. B. bei Events) und eine hohe Aufenthaltsqualität für alle Bevölkerungsgruppen aufweist
  • funktionale öffentliche Räume für Zirkulation und Oberflächenwasserbewirtschaftung (Verdunstung und Versickerung)

Das bestehende, zentral gelegene Fussballstadion, das in seiner Form bereits in den 1920er-Jahren als Spielstätte erstellt worden war, bleibt als Fläche erhalten und wird für den Breitensport und Events umgenutzt.

Entwicklungsschritte

Die Planung sieht insbesondere eine Bündelung der Anlagen vor, um wachsenden Raumbedürfnissen vorzubeugen, vermeidet aber Abhängigkeiten, die das Risiko von Blockaden mit sich bringen würden. Die bauliche Entwicklung besteht in einem ersten Schritt (bis 2025) aus dem Ersatz oder Neuerstellung von baufälligen und programmatisch ungenügenden Infrastrukturen, die neu im Bereich des bestehenden Leichtathletikstadions liegen. Damit entsteht im südlichen Bereich Potenzial für die Erstellung von grossflächigen Anlagen (2. Schritt bis 2030). Darüber hinaus ist dabei eine Landreserve für die langfristige Entwicklung angedacht, dies insbesondere im Hinblick auf den möglichen Ersatz von Stätten aus der Zeit 1980-2000.

Erschliessung

Das bestehende Wegnetz, das sich mehrheitlich an der historischen Struktur des Standorts richtet, soll für die Bedürfnisse des Langsamverkehrs (FussgängerInnen, Fahrrad etc.) und des eingeschränkten motorisierten Individualverkehrs erhalten und spezifisch ausgebaut werden (Funktionalität und Vermeiden von Nutzungskonflikten). Eine Parkgarage entsteht im südwestlichen Bereich (unter Kopfgebäude und Sportarena), mit Zufahrt von Westen (Weissenseerweg). Für die Fahrzeuge von Gastteams sind prioritär Flächen südlich der Sportarena und des neuen Fussballstadions ausgeschieden (Ausnahmen je nach Sportart möglich).

Oberflächenwasserbewirtschaftung

Dank kompakter Bauweise wird der Versiegelungsgrad des Sportforums möglichst gering gehalten. Von grossen Dachflächen wird das Regenwasser gesammelt und gezielt für Bewässerung zurückgehalten. Fünf Bewirtschaftungsregionen stellen eine autarke Bewirtschaftung des anfallenden Regenwassers sicher, jede Region verfügt über eigene Bereiche für gezielte Verdunstung und Versickerung sowie zusätzliche amphibische Flächen für Starkregenvorsorge (z. B. Absenkung von Aussenanlagen, die bei Bedarf geschwemmt werden können).

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