Phase 1 – 1014 (ausgewählt)

HOLZWARTH Landschaftsarchitektur, Berlin
Verfasser: Gerd Holzwarth
Mitarbeit: Jan van den Berge, Sophia Krause, Alicja Smolinska, Anne Mann

 yellow z, Berlin
Verfasser: Oliver Bormann
Mitarbeit: Rosa Schick, Mathias Maurerlechner

Sportforum Berlin – Sport findet Stadt

Die Entwicklung des Sports ist ein Prozess, in welchen vielfältigste Einflüsse einwirken und der unser tradiertes Verständnis von „Sportstätten“ auf den Prüfstand stellt. Neue Technologie und Digitalisierung, Medizinisches Wissen und Ernährung, Freizeitverhalten und soziodemographische Faktoren, aber auch mediale und monetäre Verwertbarkeit sind die Rahmenbedingungen, die eine zunehmend diversifizierte, facettenreiche Sportlandschaft prägen und stetig verändern. Die anstehende Neuordnung bietet nun die Chance, aktuellen (Mega)Trends bei der Konzeption des Sportforums Rechnung zu tragen.

Das traditionsreiche Areal soll einen Schritt in die Zukunft machen und zu einem Spitzensportzentrum von nationaler, ja internationaler Bedeutung entwickelt werden. Dazu muss es Strahlkraft entfalten. Gleichzeitig soll sein „exklusiver“ Charakter als Enklave des Spitzensports mit neuen Freizeit- und Breitensportmöglichkeiten angereichert werden. Als niederschwelliges Angebot an die nähere und weitere Umgebung muss sich das Sportforum mehr als bisher als Teil der Stadt definieren, die Nähe suchen und sich öffnen: Sport findet Stadt!

  1. Raster und Kontext

Der Masterplan für das Areal aus dem Jahr 1954 wurde insbesondere in den späteren Umsetzungsschritten zunehmend aufgeweicht. Durch pragmatische, planlos wirkende Setzungen gingen wesentliche Qualitäten verloren. Wir schlagen vor, die  zum Teil durchaus interessanten und wertvollen Bestände als Versatzstücke in ein neues, prägnantes Bild zu integrieren. Dazu wird ein von Süden sich entwickelndes, stringentes Raster in das Gebiet gelegt. Dieses städtische Ordnungssystem schreibt dem Sportforum ein starkes urbanes Thema ein, ermöglichst die einfache Organisation der Nutzungen bzw. Themencluster und bindet an die umgebenden Kontexte direkt an. Erhaltenswerte Bestandsbauten, Wegeachsen und Baumstrukturen brechen und bereichern das System.

  1. Spiel_Feld

Das Raster bildet eine Art Spielfeld für die künftige Entwicklung, die Rasterfelder wiederum sind als „Spielsteine“ zu verstehen. Sie nehmen bestehende Bauten und Sportflächen auf, können zusammengelegt oder geteilt und mit unterschiedlichsten Nutzungen belegt werden. So entsteht ein kaleidoskopisches, spannungsvolles „Sport-Quartier“, welches auf entwicklungsbedingte Unwägbarkeiten reagieren kann. Die einzelnen Felder können frühzeitig durch einfache Vorstrukturierungen und temporäre Nutzungen ablesbar gemacht werden und gleichzeitig die klimatischen Erfordernisse berücksichtigen.

  1. Sportlandschaft

Herzstück des Sportforums ist der landschaftlich-topografisch geprägte Central Park. Als Zentrum des informellen Sports bietet er Sport-, Erholungs- und Freizeitangebote, Information, Bildung und Beratung. Denkbar sind weitere, in den „Berg“ integrierte, affine Programme zu den Themen Ernährung, Healtcare/ Sportmedizin, Indoor-Angebote und Wellness.

Als Rückgrat des Areals fungieren der  zentrale ost-west-verlaufende Bewegungs-Boulevard  sowie die aus dem Bestand übernommene Allee zwischen Konrad-Wolf-Straße und und Fritz-Lesch-Straße. Sie bilden die wichtigsten Bewegungslinien und stellen weitere Spiel-, Sport- und Aufenthaltsflächen zur Verfügung. Diese Gebietsteile, die nicht vorrangig dem Vereins- und Leistungssport verpflichtet sind, ergänzen das Sportforum als eine offene, weitgehend informell nutzbare und „grün-blaue“ Sport- und Freizeitlandschaft.

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