Phase 1 – 1015 (ausgewählt)

NuWeLa
Büro für Städtebau und Landschaftsarchitektur, Unterhaching
Verfasser: Julian Numberger, Michael Wenzel

vn-a visual network art architecture, Berlin
Verfasser: Thi Thu Huong Vu, Tuan Dung Nguyen
Mitarbeit: Ha Thang Nguyen, Ha Giang Nguyen

Sportangebote öffentlicher Art sowie spezialisierte Einrichtungen zur bestmöglichen Förderung sportlicher Höchstleistungen sind ein unabdingbares Element einer offenen, demokratischen Gesellschaft. Bewegung und Aktivität bringen Menschen zusammen, lassen uns miteinander kommunizieren, einander unvoreingenommen begegnen, Stress abbauen und fördern so entscheidend ein positives Zusammenleben von Menschen unterschiedlichster Lebensvorstellungen und -entwürfe innerhalb unserer Städte und Dörfer.

 

In dichter werdenden Städten gewinnen aktiv nutzbare, öffentliche Freiräume weiter an Relevanz. Darüber hinaus ist der Leistungssport, sowohl für Praktizierende als auch für interessierte Zusehende, eine soziale, kulturelle und ökonomische gesellschaftliche Stütze, die es unbedingt zu fördern gilt. Aus diesen beiden Grundsätzen entsteht das Konzept für die zukünftige Entwicklung des Sportforum Berlins.

Ziel ist es, den Stadt- und Freiraum des Sportforums mit dem Kontext zu verweben, die Anlage zu öffnen, erlebbar zu machen und in das Netzwerk wertvoller, optimal nutzbarer und unterschiedlicher Freiraumstrukturen – als neuen und essenziellen Baustein – zu integrieren. Leistungssport, Breitensport, Verweilen und Flanieren treten dabei in einen kreativen, simbiotischen Dialog.

Dabei wird Wert auf eine hochqualitative öffentliche Durchwegung gelegt, die Orientierung gibt, die einzelnen Adressen erschliesst und die unterschiedlichen Akteure zusammenbringt. Zentrales Element ist eine Ost-West Promenade, die um die Multifunktionsarena und den See eine neue Mitte bildet. An den Eingängen markieren kleine Platzsituationen den Auftakt und knüpfen das Areal über Fuß- und Radwegverbindungen an die nächstgelegenen Freiräume an.

Über dieses effiziente Erschliessungssystem kann gleichzeitig viel Fläche unversiegelt bleiben bzw. entsiegelt werden. Hier kann über ein nachhaltiges, extensives Bewirtschaftungskonzept der Baumbestand zum lockeren, raum-bildenden Hutewald ergänzt werden. Diese Flächen können zudem zur Retention und Entwässerung der versiegelten Flächen herangezogen werden und kontrastieren spannungsvoll die intensiv genutzten Sportcluster.

Die Sportarten werden räumlich zusammengefasst, bilden thematische Cluster (Fußball, Eishallen & Skatingbahn, Volleyball, Leichtathletik, etc.) und schaffen ein System kurzer Wege. Die Angebote für den Breitensport gliedern sich zwischen den Leistungssportangeboten und sind ebenfalls über die zentrale Achse adressiert. Erholungs- und Konsumangebote wie Kiosk, Biergarten, Cafés komplettieren das Nutzungsangebot an geeigneten Orten (zentrale Mitte, Eingänge, Biergarten unmittelbar an der Brauerei).

Der ruhende Verkehr wird am Weißenseer Weg in einer Parkgarage untergebracht. Die Garage soll zudem über ein aktiviertes Erdgeschoss (e-Bike/e-Car Station, Ausstellungs- und Informationsräume, Kiosk etc.) den öffentlichen Raum beleben. Auf dem Dach findet Energieproduktion statt, die lokal eingespeist wird.

Innerhalb des ‚Ideenteil Friedhofs‘ entsteht ein kontemplativer Gegenpol zum Aktivbereich des Forums. Der Baumbestand wird teilweise aufgelockert, andernorts verdichtet und erzeugt so räumliche Spannung. Innerhalb der dichten Bereiche entstehen mit Hecken eingefasste ‚Orte der Ruhe‘ zum Lesen, Sinnieren und Erholen. Das SLZB wird über den ‚Eingang Nord‘ mit seinem raumprägenden Kletter- und Aussichtsturm an das Sportforum angebunden und schafft zudem eine räumliche Verbindung zu den Freiflächen um die Seen im Norden.

So wird in der ersten Wettbewerbsstufe ein Konzept erarbeitet, das auf dem Sportforum Berlin eine zusammenhängende, lesbare städtebauliche und freiräumliche Struktur erwarten lässt, die auch Anforderungen an Erschliessung, Ökonomie und Ökologie gerecht wird. Innerhalb dieser resilienten Grundstruktur entstehen wiederum individuell erlebbare Teilräume von hoher Varianz, die eine spannungsvolle Raumchoreografie versprechen.

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