Phase 1 – 1007 (ausgewählt)
QUERFELD EINS
Landschaft I Städtebau I Architektur, Dresden
Verfasser: Anngret Stöcker, Frank Großkopf, Daniel Stöcker-Fischer
Mitarbeit:
OCTAGON Architekturkollektiv, Leipzig
Verfasser: Henry Fenzlein
Mitarbeit: Serafima Kreusch, Quentin Pages, Helena Grüning, Paula Gotthard
GRÜNER PULS – NEUE LANDSCHAFTEN FÜR DAS SPORTFORUM BERLIN
Gesamtkonzept:
Leitidee des Entwurfs „Grüner Puls“ ist die Schaffung einer attraktiven begrünten Sportlandschaft im Herzen des Sportforums, welche sich im städtischen Grünzug von Ost nach West eingliedert und neue Qualitäten im Berliner Freiraum generiert. Das Konzept nimmt die morphologischen Begebenheiten des Ortes auf und sieht eine klar ablesbare Grundstruktur vor, in der vorhandene Achsen, Baumbestände und Bestandsbauten die Entwurfsgrundlagen bilden.
Im Herzen des Sportforums werden offene Sportfelder und -anlagen neu geordnet und mithilfe natürlicher Freiraumelemente miteinander zu einem vielfältigen grünen Sportpark verstrickt. Eine klare Hierarchie der Durchwegung des Sportparks, in der die „Allee der Athleten“ als Hauptachse fungiert und der „Cardio-Loop“ Abwechslungsreichtum bietet, schafft Orientierung im Sportforum und mindert mögliche Konflikte zwischen Sporttreibenden und Passanten.
Entlang des Loops wird der bebaute Rand aus Bestandsbauten durch die integrative Setzung neuer Baukörper gestärkt und bildet somit einen starken äußeren Ring.
Freiraum:
In der neuen grünen Mitte werden die Qualitäten eines durchgrünten landschaftlichen Sportparks mit den besonderen Anforderungen des Leistungs- und Breitensports vereint. Die ökologisch und klimatisch wertvolle Versickerungslandschaft im Freiraum basiert in ihrer Idee auf der historischen Barnimer Eiszeitlandschaft des Warschau-Berliner Urstromtals und bietet die Möglichkeit der intelligenten Regenwasserbewirtschaftung für das gesamte Gebiet. Mit sanfter Topografie, sichtbaren Subtraten und naturnahen Pflanzungen gestaltet, wird das System aus Versickerungsmulden und Verdunstungsbeeten zum grünen Rückgrat des Sportparks. Darüber hinaus werden Flächenversickerung, Dachbegrünung auf den ergänzenden Bauten und begrünte Baumrigolen entlang der Achsen Bestandteil des Regenwassermanagements. Ein Großteil des wertvollen Baumbestands wird in das neue Freiraumkonzept mit einbezogen, hinzu kommen zahlreiche neue Gehölzpflanzungen die zur klimatischen Aufwertung und ökologischen Vielfalt des Gebietes beitragen. Der Waldpark im Gebiet des Friedhofs dient als Verknüpfung zwischen dem Schul- und Leistungssportzentrum Berlin und dem Sportforum und stellt als Biotop einen neuen wichtigen Bestandteil zur Erholung neben dem Sport dar. Der erweiterte Loop bindet hier das Sportforum bis an den Orankesee an.
Bebauungskonzept:
Das städtebauliche Konzept der Bebauung basiert auf dem Bestand und der Morphologie des Ortes. Bestehende Achsen werden aufgegriffen und teilen den äußeren bebauten Ring in klare Baufelder. Diese bilden einen Konsens aus Bestandsbauten und Neubauten und bilden als städtebauliche Figur den Rahmen der inneren Sportlandschaft. Neben der Ergänzung des Sportangebotes durch neue Gebäude werden Potenzialflächen zur zukünftigen Entwicklung aufgezeichnet und im Norden des SLZB entsteht ein stark mit dem Sportforum verknüpftes Wohnquartier. Die neue markante Sportarena bildet entlang der „Allee der Athleten“ eine starke Adresse und fungiert als Sonderbau in der grünen Sportlandschaft ohne dabei die städtebauliche Figur des Sportforums zu schwächen.
Mobilität:
Das Erschließungskonzept setzt auf eine überwiegend autofreie Vernetzung der Sportangebote im Inneren des Sportparks und bietet so den Sportlern und Besuchern eine sichere und konfliktfreie Durchwegung. Mobilitätspunkte entlang des „Cardio-Loops“ bestehen aus multimobilen Umstiegsmöglichkeiten wie Park+Ride und führen in die Sportlandschaft hinein. Ein Großteil des ruhenden Verkehrs kann im Mobilitätshub am Haupteingang im Westen und auf dem bestehenden großen Parkplatz nördlich der großen Sporthalle sowie in einer Tiefgarage unterhalb der Sportarena Platz finden. Im Falle von Großveranstaltungen werden Besucherströme durch die Setzung mehrerer Parkmöglichkeiten verteilt über das Hauptachsenkreuz zur Sportarena geleitet und Sportlershuttles sowie weiterer motorisierter Verkehr wie Busse und Taxen werden im Hintergrund der Sportarena organisiert.